Ein Poetry Slam von Melina.
Hab keine Angst
Der Poetry Slam zum Nachhören ist HIER zu finden.
Ich habe Angst.
In meinem Kopf tobt ein Schlachtfeld.
Da drin herrscht ein Kampf zwischen Gedanken
und ich kann keine Ruhe mehr tanken.
Ich fang ständig an hin und her zu wanken – von pro zu contra – ja, was ist wenn ich schon auf dem Weg dahin stolper?
Ich wäge ständig ab zwischen „soll ich es wagen?“, oder es doch lieber auf „irgendwann“, oder noch besser auf „nie in meinem Leben“ vertagen?
Und warum muss gerade ich mich damit herumschlagen?
Kann es nicht jemand anderes treffen? Warum muss ich mich damit abplagen?
Ich bin nicht gut im Kräftemessen.
Dann bin ich lieber ein Weichei, ein Angsthase.
Bevor ich dem was kommt begegnen muss, wechsle ich lieber die Straße.
Und ja, vielleicht ist das ja auch nur eine vorübergehende harte, schwierige, herausfordernde Phase.
Aber egal ob Phase oder Langzeitpassage, mir wächst alles über Kopf und denke ich an morgen und dann den Tag darauf – und oft reicht auch schon das Jetzt – dann packen mich die Sorgen.
Da weiß ich nicht weiter, fühl mich verloren, Gott, ich hab so Angst dass ich scheiter.
Dass ichs nicht schaffe, dass ich die richtige Abzeigung verpasse, dass es nicht weiter geht, zu schnell geht, oder noch schlimmer: alles ewig so bleibt und nichts und niemand Initiative zeigt.
Und ich kann nicht anders, als dass mir bei dem Gedanken an all das bangt. Und meine ganze Welt zusammen mit meinen Gedanken von einer Seite zur anderen wankt.
Zerbrechlich. Und so kraftlos und schmächtig, wie ich mich fühle.
„Hab keine Angst“, sagt Gott, aber das sagt sich so leicht, wenn der Feind sich ständig in deine Gedanken schleicht.
Doch Gott lächelt nur und ist ruhig und entspannt wie auf einer Ferienkur.
Denn oft vergessen wir, dass wir neben uns einen Gott haben, der nicht von unserer Seite weicht.
Unser Gott, er kämpft für uns, für dich und mich.
Für ihn sind wir wie unendlich kostbare Diamanten, seine Kinder, er lässt uns nicht im Stich.
Wenn wir den Blick für ihn fast verloren haben, vor lauter Angst und Sorgen, wenn du sagst, du weißt nicht weiter, du weißt nicht, ob du das schaffst, ob du diese Angst besiegen kannst, dann ist er bei dir.
Denkst du, du bist in einem dunklen Tunnel ohne Licht, vergiss nicht er ist hier. Er ist bei dir.
Lass sie los die Angst, sie versperrt dir nur die Sicht.
Siehst du nicht, dass du durch diese Furcht so viele Wunder verpasst?
Diese Angst, sie unterdrückt nur deine Kraft.
„Hab keine Angst!“ - denn Gott hat das alles schon vor Ewigkeiten vorher bestimmt, also vertraue.
Mir fällt das schwer, wenn ich auf unsere Welt, auf die Situation hier schaue, aber wenn ich meine Arme ausstrecke und zu ihm hoch blicke, scheint das Chaos doch irgendwie eine Ordnung zu haben und jeder Tunnel bekommt einen Ausgang.
Und ich verlier meine Frucht, wenn ich seinen Stimmklang höre.
Wenn er jubelt und singt, weil er sich über uns freut und feiert, wenn er an uns denkt.
Und plötzlich kann ich die Frucht ganz leicht vergessen, weil Gott uns Ermutigung schenkt.
Er ist dein größter Fan und für ihn bist du sein „best-man“.
Er ist dein Retter und zahlte einen so großen Preis nur für dich,
also lass den Kopf nicht hängen, trotz schlechtem Wetter.
Denn ist Jesus in deinem Boot, legt sich jeder Sturm früher oder später.
Sebst wenn die größten Wellen toben, kommt danach ein Regenbogen. Sein Versprechen, dass alles gut wird.
Auch wenn du müde bist und schon so lange den Lauf des Überlebens läufst, er läuft mit dir, hinter dir und ist schon vor dir deinen Weg gelaufen, Meter für Meter.
Der Herr ist in unserer Mitte, er ist da bei jedem unserer Schritte.
„Hab keine Angst!“ – vor Menschen, denn sie können deinem Geist nichts anhaben, weil Gott dir schon längst sein Königreich geschenkt hat.
Wer versucht zu siegen, kann nicht versagen, weil nicht wir kämpfen, sondern unser Vater an unserer Statt.
Er nimmt dich an der Hand und sagt: „ich helfe dir“.
Also lass die Hände nicht mutlos sinken.
Er stellt dich auf einen hohen Felsen, unerreichbar für deine Feinde,
er baut dir eine Burg zum Schutz,
führt dich auf eine saftige Weide,
er kleidet dich in eine Rüstung, strahlender als Perlmutt.
Fürchte dich nicht! - denn Gott macht dich stark.
Er ist dein Schild, er ist der Freund, der dir den Rücken frei hält, seine Versprechen hält und was in seinem Wort steht gilt.
Er gibt dir seinen Frieden und schenkt dir Ruhe in seinem Tempel.
Bei ihm können wir nachdenken und sind nicht länger von Sorgen getrieben.
Er lehrte uns zu lieben. Genauso tut er es mit dem Siegen, wenn wir mit seinen Flügeln über unsere Ängste hinweg fliegen.
Also lass alle Furcht und Angst links liegen.
„Hab keine Angst“, ist alles was Gott von uns möchte: dass wir furchtlos leben und nach seinem Reich streben.
Doch natürlich könnte ich jetzt tausend Dinge und Menschen aufzählen vor denen ich Angst habe und im Gegenzug ganz klein bin.
Doch darf ich dabei nicht vergessen, dass ich nicht allein bin.
Gott ist bei dir und er fordert uns alle auf:
„Habt keine Angst!“
Denn er ist unser Fels in der Brandung, mit immer aufrechter Haltung, er ist unser Licht und schenkt uns Weitsicht.
Er ist dein Schild, dein Beschützer, Verteidiger und Ritter.
Ein Ermutiger, ein Richter – er ist immer fair.
Er ist dein Hirte, der dich führt und leitet, der für dich den Sturm bestreitet.
Er ist dein Zufluchtsort der Frieden schenkt, der jeden Augenblick an dich denkt.
Er ist dein Retter und gab seinen Sohn, blutig, für dich.
Du hast einen Freund an deiner Seite, allmächtig, gütig und er gibt alles für dich.
Also, hab keine Angst.
Und wenn doch: Sei mutig. Gott ist für dich.
Der Predigt-Dialog zu diesem Poetry Slam ist HIER zu finden.