Zumindest die meisten Autofahrer kennen folgende Situation,
denn irgendwann erwischt es einen jeden: Es blitzt, man ist kurz erschreckt, plötzlich hellwach, und dann sickert es in den Gedanken durch: "Du bist zu schnell gefahren." Jetzt startet das Nachgrübeln, das Ärgern und vor allem das Rechtfertigen: Wie konnte das mir passieren, ich versuche doch immer, die Beschränkungen einzuhalten. Wieso gerade ich, wo ich doch einer der ordentlichsten Fahrer(innen) bin.
Was ist nun das Besondere an dieser Situation? Das Besondere ist: Man kann sie nicht mehr umkehren! Alles grübeln, rekapitulieren, nachdenken, argumentieren, beschönigen, sich selbst rechtfertigen ist nutzlos. Das Ticket wird kommen, ob man will oder nicht.
So ein kleiner Denkzettel über ein paar Euro ist letztlich harmlos. Das eigene Ego wird es irgendwann verschmerzen, und die Gedanken daran werden verblassen. Nun gibt es aber in einem jeden Leben Ereignisse, die Wendepunkte darstellen und zwar im Guten wie im Schlechten. Geschehnisse, die uns Freude bereiten, werden uns keinen Kummer machen. Eine unerwartete Beförderung, eine Erbschaft, der lang ersehnte Nachwuchs sind freudige Ereignisse, die wir nicht lange verarbeiten müssen. Man wird sich gerne daran erinnern.
Was ist aber, wenn es uns hart trifft? Eine schlimme Krankheit, ein tödlicher Unfall? Plötzlich scheint das ganze Leben auf den Kopf gestellt zu sein. Die Gedanken finden keinen Halt mehr. Auch hier erfährt man: Es gibt kein Zurück! Nichts lässt sich mehr ungeschehen machen. Für den Rest des Lebens muss man mit diesen Tatsachen leben. So sehr man die Situation wieder und wieder in Gedanken abspielen lässt, so sehr man sich danach sehnt, im Nachhinein ist es nicht mehr ungeschehen zu machen. Da steht es wie eine undurchdringliche Wand vor einem dieses unglaublich harte "vorbei". Sekundenbruchteile haben alles komplett verändert. Wie geht es dann weiter?
Ich wünsche jedem, dass das Leben einen festen Grund hat, auf den es gebaut ist: Der Glaube an Jesus Christus, der in der Bibel auch der "Heiland" genannt wird. Heiland ist ein schönes Wort. Ich verstehe es so, dass Jesus "heil" machen möchte. Manchmal können tatsächlich auch Krankheiten besiegt werden. Aber dieses Heil geht weit darüber hinaus. Es ist vor allem die Heilung der Seele. Im Buch des Propheten Jesaja steht: "Siehe, um Trost war mir sehr bange, du aber hast dich meiner Seele angenommen, dass sie nicht verderbe."
Jesus wird das Geschehene nicht einfach ungeschehen machen. Er kennt aber den Grund dafür. Aus seinem Wort, das in der Bibel geschrieben steht, geht hervor, dass man ihm unbedingt vertrauen darf. Letztlich wird er es gut machen.
Viele sagen vielleicht: "Ich bin doch Christ". Wenn aber keine vertrauensvolle Beziehung zu Jesus da ist, wenn man ihn nur dem Namen nach kennt, wie soll er Hilfe und Trost spenden? Kann man Christ sein, ohne täglich mit Gott im Gebet in Verbindung zu stehen? Kann man Jesus kennen, ohne sich selbst ein Bild von seinen Worten in der Bibel zu machen? Die meisten werden von sich sagen, dass sie ehrlich sein wollen und sich bemühen, Gutes zu tun. Interessanter Weise sagt aber Jesus, auf die Frage, was das Wichtigste in der Beziehung zu ihm ist, dass es die Liebe zu ihm sei.
Wer diese Liebe zu Jesus im Herzen nicht kennt, oder sich darüber vielleicht noch nie Gedanken gemacht hat, für den hat jeder neue Tag eine große Chance bereit. Es kann schon heute der Tag sein, an dem man die einfache Bitte im Gebet ausspricht: "Jesus, ich möchte dich kennenlernen. Mein Glaube ist schwach, bitte mache ihn stärker. Ich brauche Glauben, Trost und Hoffnung. Hilf, damit meine Seele nicht verdirbt!"
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, man würde den Glauben an Jesus nur dann brauchen, wenn man nicht mehr ein noch aus weiß. Jesus macht deutlich, dass er jede Lebenssituation mit uns teilen will. Leuchtet es nicht jedem ein, dass es zu spät sein kann, ihn erst dann zu suchen, wenn alles schon über einem zusammenzubrechen scheint. Wie geht es dann weiter? Muss ich die Lasten alleine tragen, oder habe ich einen Helfer in Jesus?
Verfasst von Jürgen Zollfrank am 25. Juli 2020.