Masken gehören derzeit leider zum Alltagsbild. Ein Nachteil von Masken:
Man kann nur schwer erkennen, was das Gegenüber denkt oder fühlt. Bei einem Gespräch wird sehr viel Information durch die Gestik übermittelt. Man merkt erst, dass einem dieser Teil der Beziehungen fehlt, wenn es einem genommen wird.
In unserer Beziehung zu Gott gibt es eigentlich keine "Masken". Gott kennt das Innerste eines jeden Menschen – "… denn du (Gott) allein kennst die Herzen aller Menschen". Eine Maske, auch wenn sie noch so schön ausschaut, kann Gott nicht hindern, in unser Herz zu schauen. Im Gebet kann ich Gott mein Herz öffnen und ihm alles sagen, was mich betrifft: Freude, Traurigkeit, Dankbarkeit, Unzufriedenheit, Ängste, Versagen, Schuld, Sorgen und Bitten. Ich kann aber auch versuchen, mich vor Gott zu "verstecken", quasi so, als ob ich eine Maske trage. Habe ich ein schlechtes Gewissen und versuche, Dinge vor ihm zu verheimlichen?
In der Bibel wird sehr plastisch von Adam berichtet: Weil er ein schlechtes Gewissen hatte, hat er sich tatsächlich vor Gott versteckt. Gott fragte dann nach: "Wo bist du" und Adam antwortete: "Ich hörte dich und fürchtete mich". Auf Dauer tut es uns nicht gut, wenn wir ein schlechtes Verhältnis zu Gott haben. Es geht ja von uns aus, nicht von ihm. Oft gestehen wir unser Versagen und Schuld nicht ein und verbergen dies lieber hinter einer Maske. Vor Gott können wir die Maske ablegen, und wenn wir selbstreflektierend ihm im Gebet sagen, wo "der Schuh drückt", dabei ehrlich sind, und es uns auch Leid tut, dann dürfen wir glauben, dass er uns dies vergibt. Wir dürfen Befreiung von Schuld und einem schlechten Gewissen erfahren. "Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er (Gott) treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht."
Ein Sprichwort besagt: "Ein reines Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen". Die Reinigung des Herzens und des Gewissens geschieht jedoch durch den menschgewordenen (Weihnachten) Sohn Gottes und sein Werk am Kreuz (Ostern). Manchmal gilt es dann noch, gegenüber Menschen etwas gutzumachen, oder sich zu entschuldigen. Aber es ist wirklich so: Wenn man Vergebung von Gott bekommen hat, dann fällt es auch leichter, Menschen um Vergebung zu bitten. Vergebung und Entschuldigung ist ein Akt der Liebe, damit die Beziehung zum Partner, zu den Kindern und zum Mitmenschen eine Basis für Heilung bekommt.
Die Adventszeit hat begonnen, und in einigen Wochen feiern wir Heilig Abend. Wir gedenken an die Menschwerdung des Sohnes Gottes. Jesus kam auf die Welt und brachte uns Menschen die Versöhnung mit Gott, Befreiung von Schuld und Reinigung des Herzens und damit einen inneren Frieden. Und noch etwas Wunderbares: Er schenkt uns das ewige Leben, das wir im Glauben an das Kind in der Krippe, an den Mann am Kreuz und an den auferstandenen Retter empfangen dürfen. Jesus dürfen wir unser Leben ganz anvertrauen. Er kennt uns in- und auswendig. Bei ihm brauchen wir uns nicht zu verstellen, wir dürfen uns geben, so wie wir sind.
Also: Corona-Masken erstmal noch drauf lassen, aber die Maske vor Gott fallen lassen!
Verfasst von Reinhold Hauser am 4. Dezember 2020.