War das vergangene Jahr 2022 gut oder schlecht? Vermutlich sagt man schnell „schlecht“, weil es noch stark von Corona geprägt war, und weil ein Krieg in relativer Nähe viel Verunsicherung und auch Angst gebracht hat. Von den wirtschaftlichen Folgen ganz zu schweigen.
Wie wird das neue Jahr 2023? Wir sind sicher recht vorsichtig mit einer optimistischen Bewertung. Gelernt haben wir jedenfalls, dass es nur beschränkt in unseren Händen und in unserer Macht liegt, auf die großen Veränderungen dieser Welt Einfluss zu nehmen.
Ein Wort aus der Bibel kann uns helfen: Es wurde von einer Frau namens Hagar ausgesprochen, der in einer Notlage von Gott geholfen wurde. Sie kam zu der Erkenntnis „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Das war vor allem aus Dankbarkeit heraus gemeint.
Sicher war sie auch überrascht. Sie war es als Magd gewohnt, höherstehenden Menschen zu dienen, und nun kümmert sich dieser ewige und mächtige Gott um sie. Dieses Erlebnis hat ihr Anerkennung und Sicherheit gegeben.
Wir können diesen Blick Gottes und seine damit verbundene Hilfe auch auf uns beziehen. Gott ist ein lebendiger Gott, und er sieht auf jeden Menschen. Manchmal bedarf es ein wenig Geduld, wenn sich Umstände nicht gleich ändern. Und manchmal muss man auch mit den Umständen so zurechtkommen, wie sie sind.
Aber es ist ein großer Trost und eine Hilfe, zu wissen, dass man nicht allein dasteht. Da ist ein Gott, der mich sieht.
Vielleicht sind es aber nicht nur materielle Sorgen, die einen plagen. Manchmal sind die seelischen Sorgen viel größer, besonders wenn einen auch noch das Gewissen plagt.
Auch dann schaut Gott nicht weg. Im Gegenteil will er gerade denjenigen helfen, und auch vergeben, die erkannt haben, dass sie eine Schuld tragen. Das kann eine Schuld vor Menschen oder vor Gott sein.
Welcher Wunsch für ein neues Jahr wäre besser als dieser: „Ich möchte auf Gott sehen und dabei sehen, dass er schon immer auf mich sieht“.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Jahr 2023!
Verfasst von Stefan Klinge am 02. Januar 2023.