Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe

    Viele Menschen sind von den negativen Erlebnissen ihrer Vergangenheit so getrieben, dass sie die positiven Dinge des Alltags und die schönen Augenblicke des Lebens nicht mehr sehen können. Der Gedanke der Rache, die Verletzung einer zwischenmenschlichen Beziehung oder ein prägendes Erlebnis, bei dem ihnen Unrecht angetan wurde, treibt sie und prägt je länger je mehr ihr Leben.

    Egal was wir diesbezüglich erlebt haben, sollten wir nicht einfach zulassen, dass Negatives, Verletzungen oder Ungerechtigkeiten aus unserer Vergangenheit unser heutiges Leben prägen.

    Es möge unser Wunsch sein, sich von der Vergangenheit lösen zu können, und uns für die Vergebung zu entscheiden.

    Nun, das ist leichter geschrieben als getan, doch ich möchte dazu ermutigen, den Weg der Vergebung zu gehen. Dazu gehört es, Menschen und Situationen, die Verletzungen verursacht haben, loszulassen, und wieder Schritte auf Menschen zuzugehen, um die Versöhnung zu suchen.

    Gottes Liebe gewinnt am Schluss immer.

    Warum? Weil sie stärker ist als jegliche Hoffnungslosigkeit, jegliche Verletzung und jegliches Böse auf dieser Erde. Gottes Liebe will uns wiederherstellen und uns begegnen. Sobald wir uns entscheiden, den Weg der Vergebung zu gehen und Gott unsere Verletzungen hinzugeben, dürfen wir Schritt für Schritt erleben, wie Gott unser Herz heilt und uns mit seiner Gnade wieder aufrichtet.

    Wenn wir aber dagegen die negativen Gedanken des Zorns, des Hasses oder der Rache aufgrund unserer Verletzungen nicht angehen, sie leben und wuchern lassen, werden wir früher oder später bitter. Unser Herz wird härter und härter und wir verlieren irgendwann die Fähigkeit zu lieben, Liebe zu empfangen und echte Liebe weiterzugeben.

    In einer Andacht von Leo Bigger las ich dazu eine Geschichte:

    Gemäß einer Legende haben einige Kinder einmal einen berühmten Künstler besucht. Eines von ihnen hat dabei einen Stapel Leinwände umgestoßen. Das hat den Künstler aufgeregt, weil er sehr ruhig und sorgfältig gearbeitet hatte. Er wurde wütend, warf seinen Pinsel weg und überschüttete den Unglücksknaben mit einem Schwall von Schimpfwörtern. Dieser rannte danach heulend aus dem Atelier.

    Der Künstler war jetzt wieder alleine und versuchte, mit seinem Werk weiterzufahren. Er wollte das Gesicht von Jesus malen, aber es gelang ihm einfach nicht. Seine Kreativität war wie auf einen Schlag weg.

    Der Künstler, man sagt es wäre Leonardo da Vinci gewesen, warf seinen Pinsel weg. Er ging nach draußen und durchwanderte die Straßen und Gassen, bis er den kleinen Jungen fand, den er angeschrien hatte. Er sagte: „Es tut mir leid, Sohn; ich hätte nicht so grob reden sollen. Vergib mir, wie Christus vergibt. Ich habe etwas Schlimmeres als du getan. Du hast lediglich die Leinwände umgestoßen. Aber ich, in meinem Zorn, habe das Wirken Gottes in meinem Leben blockiert. Kommst du wieder mit mir hinein?“ Er nahm den Jungen wieder in sein Atelier mit. Beide lächelten, als das Gesicht von Jesus auf ganz natürliche Art aus dem Pinsel des Meisters zu fließen schien. Dieses Gesicht wurde seither zu einer Inspiration für Millionen von Menschen.

    Lass dich von der Liebe Gottes leiten.


    Verfasst von Hans-Gert Gibas am 5. Januar 2024.