Wo geht es hin?

    „Du bist ja weltfremd“ sagt man zu jemandem, der sich Gedanken macht, die nicht mit der Realität zusammenzupassen scheinen.

    Es klingt eher negativ, wenn man dies sagt. Denn das, was wirklich um uns herum passiert, wird meistens als das Maß aller Dinge erklärt. Die Realität ist es, die unser Leben ausmacht. Wir brauchen Arbeit, Einkommen, Wohnung, Sicherheit und Planbarkeit. Das ist sichtbar und greifbar, das sind Fakten, auf die es ankommt.

    Aber das Wort „weltfremd“ kann man auch anders verstehen, nämlich dass wir tatsächlich „Fremde“ in dieser Welt sind. Wir sind getrennt von Gott, allein unser Glaube hält die Verbindung zu ihm.

    Dabei spricht die Bibel, Gottes Wort, ganz klar davon, dass dieses Leben nur ein Abschnitt ist auf dem Weg hin zu Gott. Er hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt, und das ist eine Sehnsucht, die in diesem Leben und in dieser Welt nicht abschließend erfüllt werden kann. Es ist sehr hilfreich und nützlich, sich der Realität dessen bewusst zu werden, was die Bibel, die Gottes Wort ist, als „Himmel“ oder „Reich Gottes“ bezeichnet. Was sonst kann uns trösten, wenn wir dem Tod begegnen, z.B. weil Angehörige von uns gehen, oder wenn man selbst die Diagnose bekommt: „Nur noch wenige Monate“.

    Wie kann man mit Lüge, Hass, Mord und Ungerechtigkeit umgehen, wenn nicht klar ist, dass es sich hier noch um eine unvollkommene Welt handelt? Glücklich kann sein, wer weiß „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ und wer seine Hoffnung auf das Wort von Jesus setzt „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.“

    Unsere Konzentration ist sehr auf das Diesseits gerichtet, und wir blenden den Himmel schnell aus. Jesus sagt, das kommt davon, wenn man oberflächlich ist und Gottes Wort nicht ernst nimmt. Oder wenn man sich so viele Sorgen macht, dass man nur auf irdische Angelegenheiten, die ja den Alltag ausmachen, fixiert ist.

    Wir mögen es nicht, belächelt zu werden und als weltfremd abgestempelt zu werden. Vielleicht ist dies auch ein Grund, warum der „Himmel“ selten ein Thema für uns ist. Aber Sehnsucht auf den Himmel, und damit die vollkommene Nähe zu Gott zu haben, bedeutet ja nicht, dass man in diesem Leben abschaltet.

    Wir können und sollen im Diesseits aus dem Vollen schöpfen, mit den Gaben, die wir bekommen haben. Besonders dann, wenn wir füreinander da sein können, uns gegenseitig helfen, und wenn jeder das ausgleicht, was dem anderen fehlt.Der Himmel ist ein Ort, der ewig ist, deshalb können wir ihn nicht mit unserem Verstand verstehen und mit unserer Naturwissenschaft nicht messen.

    Menschen, die einen kleinen Einblick bekommen haben, und es in der Bibel aufgeschrieben haben, verwenden dafür so gut es geht Bilder und Symbole. Aber es sind klare Aussagen getroffen, über das, was nicht mehr sein wird, nämlich Tod, Krankheit, Schmerz und Tränen.

    Vielmehr verspricht der Himmel eine unbeschreibliche Herrlichkeit, Licht, Glanz, Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und vor allem die direkte Nähe Gottes, die alles andere übertreffen wird.

    Wir sind von Gott verpflichtet, mit der sichtbaren Welt sorgsam umzugehen. Vor allem zu den Menschen in unserer Nähe sollen wir wertschätzend und hilfsbereit sein.

    Aber wir wollen bei allen Versuchen, diese Welt und ihr Klima zu „reparieren“ und absoluten Frieden herzustellen nicht vergessen, dass es keine Verheißung Gottes gibt, dass dies gelingen wird. Vielmehr wird Gott den Himmel und die Erde neu machen, und sein Wort zeigt uns den Weg dahin in Jesus Christus.

    Verfasst von Katharina Schnelzer am 7. Dezember 2019.